Freitag, 23. September 2011

Wieder Erkennungswert!#

Mein Name ist Tina, manche' nennen mich auch Mila.




Ich provoziere ziemlich gerne. Meine Mama sagt immer ich forder Streit raus, ja warum auch nicht. Ich finde es manchmal ziemlich lustig sich gegenseitig fertig zumachen und die ganze Kacke. Ich muss immer in einem Gespräch das letzte Wort haben. Ich bin nicht sojemand der perfekte Pläne für sein Leben hat, ich entscheide eher spontan. Mich kann man ziemlich gut verarschen, auch wenn ich das nicht mag. Ich steh auf rohen Fisch, auch genannt Sushi (bäääh!- Fresse.), meine Leidenschaft ist das Gitarre spielen. Ich tu' es für mein Leben gern, wieso? - Weil ich alles um mich vergesse, ich träum' vor mich her, lass die Last der Welt auf meinen Schultern ruhen. Ich liebe es, mit meinen Freunden, Zeit in Regensburg zu verbringen.
I
ch liebe es um Dinge zukämpfen. Kennt ihr das, jemand ist verliebt in euch - euch gefällt es aber gar nicht, weil's so einfach ging? Es ging so einfach, ihm schöne Augen zu machen und deshalb ist er für euch langweilig? Lieber kämpf' ich 234567865432 Tage um einen Jungen, anstatt das er mir hinterher läuft. Das ist alles ein Spiel - Beziehungen werden überbewertet, wer liebt denn heute noch wirklich von ganzen Herzen einen Menschen? "Ich liebe dich", ist so schnell gesagt - dann wachst du auf, und die Realität schlägt dir mit der Faust ins Gesicht.

1,78 groß / stur / rebellisch / ehrlich / direkt / loyal 




Donnerstag, 8. September 2011

5. - Remember me. Fridaynight [Teil 3/3]

.. Mein Unterkiefer zitterte, ich spürte wieder die wärme in meinem Gesicht - mein Kopf kochte vor Wut, Entsetzen und Enttäuschung. Wieso schrieb er mir "Kann ich heute Abend mit dir rechnen?", wenn er mit Tamara zur Party erscheint? - Ich versteh diesen Jungen nicht, ich versteh ihn einfach nicht. Halte durch, halte durch, dachte ich mir, ich muss damit versuchen klar zu kommen, irgendwie.
Tim stand immer noch wie angewurzelt neben mir, und starrte mich verwundert an, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, aber er wusste, jetzt war der falsche Moment um Witze zu reißen - ich stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er und Tamara tuschelten, und sie hielt sich vor lachen an seinem Oberarm fest, hin und wieder warf sie mir ein schiefes, eingebildetes gekonntes Lachen zu, - am liebsten wäre ich rüber zu ihr gegangen und hätte ihr eine geknallt - aber das ist nicht meine Art. Sie zeigte mit ihrem Finger auf mich. Ich schaute verlegen zu Boden, Tim hatte die Situation immer noch nicht ganz verstanden. Pablo sagte irgendwas zu ihr, und sie kam auf mich zu - als hätten sie sich abgesprochen, und das gefiel mir ganz und gar nicht. "Mila!" - "Tamara!", sie musterte mich von oben bis unten. "Schönes Top, woher?", das ist ihr Standartspruch, da ihre Eltern eine eigene Firma haben, denkt sie, sie kann von oben herab reden. "Fahr zur Hölle!", mit diesen Worten verabschiedete ich mich von ihr. Ich hatte total vergessen das Tim auch noch neben mir stand, und dem Geschehen folgte - ich nahm ihn an der Hand und zerrte ihn mit raus, in den Garten. "Tschüss Tamara, war nett dich zusehen.", sagte Tim zu ihr, sie interessierte das nicht - und das zeigte sie ihm auch, mit einem lauten Auflach. "Was war das denn?", fragte er mich als wir draußen angekommen waren, und ich mir hektisch eine Zigarette anmachte. "Dieses Mädchen geht mir gewaltig auf den Sack, sie denkt, sie darf, sie kann und sie kriegt alles was sie will. Sie's 14, 14 Jahre Tim, da krieg ich so einen Hals!", ich zeigte es ihm Bildhaft. - "Tamara?", die Stimme kam mir mehr als bekannt vor - das konnte doch jetzt nicht .. ich drehte mich langsam und in Zeitlupe um. Da stand er nun - in seiner Humör-Hose, mit seinem schwarzen Shirt und seinen braunen Lederschuhen. Seine Haare sahen heute besonders schön aus - obwohl sie viel zu kurz sind, was mir persönlich überhaupt nicht gefällt und sein Gesicht hässlich macht - für seine Umstände natürlich. "Bekomm ich keine Antwort?", fragte er mich, und schenkte mir ein schiefes Lächeln. "Sie's eine dumme Kuh, jetzt hast du deine Antwort.", ging ich hoch. "Ich geh aus mit ihr, und du würdest gern.", sagte er lachend aber trotzdem ernst. Ich dachte jetzt gehen alle meine Lichter aus - ich kam richtig in Fahrt, das konnte heute Abend nichts mehr toppen. Ein Schuss Hohn lag in meiner Stimme. "Erzähl mir bitte nicht, Tamara Blancd' sei eines dieser Mädchen, die dich in die Bibliotheken verfolgen - eine von Millionen ..." - "Ich sage nur, wie's ist. Aber.", fügte er beruhigend hinzu., "keine Sorgen Mila, sie wird mich nie bekommen. Sie hat längst nicht meine Klasse. Oder deine." - "Ach, tatsächlich?", ich klang nicht sehr überzeugt. "Ja, sicher, und überhaupt ist sie nur ein Dachs." - "Ein bitte was?" - "Ein Dachs, ist doch klar." - "Nein.", leicht verlegen, das er einen so alltäglichen Begriff erklären sollte, sagte er schnell: "Ein Dachs ist der Ausschuss, zweiter Wahl. Ein Mädchen, das schon überall herumgereicht worden ist. Das genaue Gegenteil von ...", ich fiel ihm ins Wort: "Was denkst du eigentlich wer du bist Pablo? Klar, ich und sie, wir hassen uns, aber wieso redest du so schlecht über sie, und tust so als würdest du sie mögen? Stattdessen schleppst du sie mit auf die Party?", die Frage fiel ihm schwer zu beantworten, nicht mal ich wüsste eine Antwort darauf. "Ich sags dir Pablo: Sie ist ein Spielzeug für dich, so wie jedes Mädchen, du spielst mit uns wie mit einem Fußball. Du kickst uns umher, zeigst uns deine kalte Seite wenn wir dir nicht gefallen wollen. Du Pablo, du bist ein Dachs!", ich wandte mich ab zum gehen, weil mir die Tränen in den Augen standen - ich weiß noch nicht genau wieso ich dies jetzt tat, aber für ein Moment dachte ich, ich müsste weinen. Ich bin kein Mensch der Schwächen aber auch als ich merkte das Tim verschwunden war, konnte ich nicht mehr gegen die Tränen ankämpfen, es war mir zu mühsam, zu mühsam jemanden zu suchen an den ich mich anlehnen könne - wenn dieser Mensch zu dem ich wöllte, der gewesen ist der mir gerade auf's Neue bewiesen hat was er für ein Mensch ist.

Mir war egal, ob mir alle hinterher schauten, und tuschelten, mir war egal ob sie lästerten - ich wollte nur noch raus, raus aus dieser Bude, raus aus diesem Gestank. Als ich die Treppe hochstolperte, da der Campari leichten Einfluss auf meine Koordination hatte und endlich die letzte Treppenstufe erreicht hatte, setzte ich mich neben die Tür, der Küche, des Hauses, und fing an zu heulen - elendig zu heulen. Ich wusste, das ich diesen Abend nie vergessen werden, ich wusste, ich hätte daheim bleiben sollen, ich hätte hier nicht sein dürfen. Mit den Kopf zwischen meinen Knien, und den Tränen auf meinem Top, versuchte ich die letzten Minuten komplett aus meinem Leben zustreichen, ihn, endgültig aus meinem Leben zustreichen. - an diesem Zeitpunkt ging ich davon aus, das er irgendwo unten ist, - ich wusste aber nicht, das er nach mir die Party verlassen hat. Wieso? - Um mich zu suchen.

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5. - Remember me. Fridaynight [Teil 2/3]

.. Und nun stand ich da, mitten im Raum. Inzwischen haben sich schon über 30 Leute eingefunden, sollten es nicht nur um die 25 sein? - Ich hatte das Gefühl, unter einem übermäßig geschwollenen Kopf zu leiden, mir war das zu viel - zu viel des Guten, mir war die Musik viel zu laut, und die Leute zu besoffen, es war gerade mal halb 10 und die meisten saßen schon, weil sie nicht mehr stehen konnte. Hab ich euch's nicht gesagt? - Perfekte Party für den perfekten Absturz. Oft hör ich von Freunden, das ich mich sehr pessimistisch anhöre, stimmt auch, ich sehe die Welt mit anderen Augen - bitte versteht mich jetzt nicht falsch, ich hatte keine Netzhaut-Transplantation oder sowas absurdes, ich sehe alles nur detaillierter, als manch ander', der sich nur auf's offensichtliche beschränkt.

Ich mischte mir Campari-Kirsch, und nahm mir eine Zigarette aus meiner Schachtel. Plötzlich spürte ich warmen Atem in meinem Nacken. Ich drehte mich verwirrt um, und dann sah ich ihn. Timo Bratz - Aufreißer des Jahrhunderts! - "Lust auf eine schnelle Nummer?", fragte er mich und ließ eine Hand an seiner Hose hinabgleiten, um auf meine Passform aufmerksam zu machen, damit bewies er mir wieder sein bemitleidenswertes Denkvermögen. "Bratz, - immer noch der Gleiche!", lächelte ich ihn an, er dachte ich würde mit ihm flirten wollen - falsch, ich wollte ihm zeigen das er keine Chance hat, aber dann überkam mich das Gefühl, das es mir heute völlig egal ist, mich auf sein Niveau hinab zulassen, ich bräuchte mich nur gehen lassen - ihm in die Arme fallen. "Einen Tanz, meinte ich.", sagte er mit vorwurfsvoller Stimme. "Wir wissen schon was du gemeint hast, Bratz.", sagte Sarah die hinter ihm auftauchte. Ich glaube, sie wollte, das ich ihm ein klares NEIN verpasste. Aber ich entschied mich anders: "Wenn du möchtest.", sagte ich beiläufig, aber trotzdem freundlich. Als wir in Richtung Tanzfläche gingen, zeigte Sarah's Gesicht tiefste Missbilligung, während Alex mir verschwommen nachlächelte. Bald würde sich über dieser Fete eine allumfassende Dunstglocke senken, und so mochte es Alex am liebsten, ich dagegen ...

Überall verschmolzen die Pärchen ineinander, in einer Ecke des Raumes war es komplett düster, nicht einmal mit aufgerissenen Augen hätte man jemanden dort erkannt. Pablo war auch nicht in Sichtweite, zumindest hatte ich ihn noch nicht entdeckt. Nicht, dass ich seinetwegen sentimental wurde. Schließlich war er auch nur ein weiteres Exemplar einer weit verbreiteten Art.
Timo und ich, glitten auf ein kaum vorhandenes Stück Tanzfläche, wo dir Pärchen mit uns zusammenstießen, ohne es zu merken. Sie tanzten nicht, sie schlafwandelten zusammen. Er legte seinen Arm um meinen Rücken. Aber ließ ich mich zu irgendetwas hinreißen? Noch nicht. "Du bewegst dich so unglaublich Mila, du könntest mir noch ein paar nette spezielle Stellungen beibringen.", er bemerkte schnell das ich das alles andere als komisch fand, ihm huschte ein halb verlegenes, halb schmutziges Lachen über die Lippen. "Tanzstellungen meinte ich." Ich schmiegte mich an ihn. "Ich bin mir sicher, das du Stellungen genug kennst.", flüsterte ich belustigt in sein Ohr. Ich legte mein Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen. Ich bewegte mich mit ihm in einem gleichen Takt. "Wo hast du nur all diese abgedroschenen Sprüche her", sagte ich voller neugierte auf seine Antwort. "Muss an dir liegen", antwortete er, "du bringst meine romantische Seite ans Tageslicht. Ich verspreche das ich rein gar nichts mehr davon auslassen werde.", er dachte wahrscheinlich wir wären die dicksten Freunde - er war für mich heute Abend aber nur eine Ablenkung, - das müsse er aber nicht erfahren. Ich versteifte mich, er bemerkte es. Ich merkte wie das Blut in meinem Kopf stoß,- ich merkte wie sich jeder einzige Muskel zusammen zog und zu einem wurde, mir wurde schlecht. "Was ist los Mila? Geht's dir nicht gut?", fragte er mich besorgt als er mich los ließ. Ich guckte nur in Richtung Kellertür - in die Augen von ihm und Tamara Blancd'.

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Mittwoch, 7. September 2011

5. - Remember me. Fridaynight [Teil 1/3]

.. Ich hätte gedacht ich würde allein bleiben, bis der Bus an meiner Haltestelle hält - dies aber war leider nicht der Fall. Neben irgendwelchen heruntergekommen Menschen, die auf den Namen Proleten hören, und irgendwelchen Wesen dessen Zucht mir noch nicht bekannt war, sie nur furchtbar stanken, stieg niemand in den Bus. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe - sie war kühl, kühl genug um meinen brennenden Kopf zum löschen zu bringen. "Ist da noch frei?", holte mich eine Stimme aus meinen Gedanken zurück in die Realität. Ohne ihm eine Antwort zugeben, schaute ich aus dem Fenster um bemerkte das ich schon an meiner Bushaltestelle angekommen war. "Jetzt schon!", ich ging an ihm vorbei raus aus dem Bus und stand vor der Haltestelle 19A.


Der Sonnenuntergang heute war wunderschön, sie schien auf die alten Häuser und warf sie in ein schönes Licht. Ich fühlte mich heute wunderbar, - aber dieser Zustand sollte nicht lang erhalten bleiben. Ich war aufgeregt ihn zusehen, mit welchem Mädchen würde er wohl heute antanzen? Tamara! Wie es das Schicksal wollte, war es wirklich sie, die mit ihm auf der Party erschien. Aber dazu später - ich band meinen Weg fort, durch die überfühlten Menschenmassen. Ich dachte mir, ich würde hingehen, alle beeindrucken und wieder gehen - ein lauter Seufzer wich über meine Lippen. Ich will euch mal was über Tamara erzählen damit ihr sie euch vorstellen könnt; Sie ist 14, nach einem Bier besoffen und nennt sich Partybraut. Ich persönliche finde dieses Mädchen mehr als peinlich, aber jeder, wirklich jeder Kerl findet sie toll. Warum? Ich glaube, weil sie leichter als manch anderes Mädchen, ins Bett zubekommen ist. Wieso Mühe machen, wenn's auch definitiv einfacher geht. Mit 14 Jahren, hab ich meinen Eltern noch verheimlicht das ich rauche, ich hab alles daran gesetzt das sie dies nie erfahren, jetzt ist es mir und ihnen im Grunde egal ob ich rauch oder nicht, aber jetzt bin ich auch keine 14 Jahre mehr sondern knapp 18 - also wieso sollten sie sich jetzt noch diese Mühe machen mir klar zu machen das Rauchen gefährlich ist? - Was die Eltern bei Tamara falsch gemacht haben, frag ich mich heute noch. Minderte Erziehung würde ich das nennen - pardon, das war jetzt wirklich nicht nett von mir, aber manchmal hilft es einem wenn man es ausspricht was man sich denkt, auch wenn man deswegen grundsätzlich die Arschkarte gezogen hat. Sie mag mich nicht, ich mag sie nicht, und das ist offensichtlich, sie hatte mir zwar nie einen Grund genannt - aber es beruht auf Gegenseitigkeit. Doch, jetzt wo ich so darüber nachdenke fällt mir der Grund ein, wieso sie mich nicht ausstehen kann. Ich lachte als ich darüber nachdachte wie ich ihr mitteilte das ihr Verhalten alles andere als Sozial gepflegt ist. Mehr als ein gequältes, arrogantes Lachen bekam ich allerdings nicht zurück. Das gefiel mir nicht, also haute ich noch einen drauf: "Vergiss nicht, dein Dekolleté immer zuzeigen, dann gibt's auch nette Komplimente!", ihr Lachen verbog sich zu einem empörten Gesicht - seit dem Zeitpunkt, bin ich nicht mehr gut auf sie zusprechen, aber damit komm ich klar.

Alex's Haus! Nun stand ich also davor. Ein wuchtiger riesiger Vorgarten der für nicht Wissende aussehen könnte wie zwei Gärten, mit einem Brunnen und vielen Beeten. Ich wusste noch, das Alex seine Mutter Pflanzen liebte, genauso wie meine. Nur leider werden die Pflanzen, morgen früh vermutlich nicht mehr so schön aussehen, wenn die Jugendlichen erstmal ihre Gallen darüber verbreitet haben. Ich klingelte an der Haustür. Ich klingelte ein zweites Mal da ich bemerkte das laute Musik aus dem Keller ertönte. Ich riss meine Augen auf. Der Anblick von Alex seinen T-Shirt brachte mich fast zum heulen vor lachen, aber ich hielt mich im Zaum und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Freu mich dich zu sehen, komm doch rein.", sagte er zu mir. "Schon viele da?", stellte ich ihn als Frage. "Naja, bisher 12, aber kommen sollten noch 15.", das kann ja heiter werden, dachte ich mir voller Euphorie, als ich den Keller betrat und die vielen Menschen verteilt im Garten und in diesem winzigen heruntergekommen Raum sah.

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Dienstag, 6. September 2011

4. - Remember me. Fridaynight [3 Stunden davor]

"Kommst du heute Abend auch zu Alex?", 

Sarah - ein Mädchen auf das man sich verlassen kann - wenn es drauf an kommt. Ein Mädchen, das ihr Herz am richtigen Fleck trägt. Ein Mädchen was ich zu lieben gelernt habe. Ich schrieb ihr zurück.

"Denkst du ich lasse mir diese horizontal schief gelegene Party entgehen?"

2 Minuten später.

"Du doch nicht, ich freu mich auf dich Mila."


Ehrlich gesagt, hatte ich wirklich überhaupt keine Lust zu Alex zu gehen, was würde mich dort erwarten, außer besoffene Jugendliche, die den Hals nicht voll genug kriegen, und ein Haufen Mädchen die aussehen als hätten sie 3 Ladungen Make up im Gesicht? - Nichts, genau überhaupt nichts. Grob gesehen, und um nicht vollkommen verrückt zu klingen, weshalb ich mir diesen Absturz liefere, ist er. Ich werde mir die Situation aus nächster Nähe anschauen, werde Gespräche führen die ich spätestens 10 Minuten später wieder vergessen habe - ja das klingt sehr pessimistisch, aber was soll's. Ich zog meine Jeans Hotpants, mein schwarzes Tanktop und meine Stiefel an. Im Bad angekommen, warf ich mir ein wenig Schminke ins Gesicht, nicht übertrieben, ich hatte heute nicht vor irgendeinen x-beliebigen Typen aufzureißen, danach betröpfelte ich mich noch mit einem Parfum und ging hinunter in die Küche, wo meine Mutter wie ein Moralapostel dastand und mich von oben bis unten musterte. Ich verdrehte die Augen. Wisst ihr, ich liebe meine Mutter über alles, sie bedeutet mir die Welt, ich liebe ihre Art und Weise mit Dingen um zu gehen aber was ich überhaupt nicht leiden kann, wenn sie was daran auszusetzen hat wenn ich meine Launen habe. "Ich bin heute Nacht spätestens um 2 Uhr wieder zuhause, ich werde nicht kiffen - ich werde nicht schwanger zurück kommen, und auch keine Typen mitbringen. Hab ich was vergessen?", provozierte ich sie. "Ja - Geld.", sie drückte mir 20 Euro in die Hand. "Danke, sehr freundlich.", manchmal erscheint für ausstehende, das dass Verhältnis zu meiner Mutter bedrückt wäre, ist es aber nicht, ich liebe sie von ganzen Herzen. "Bitte pass auf dich auf, ja?", jedes Mal wenn sie diese Worte ausspricht, könnt ich ihr an den Hals springen und ihr klar machen das ich keine 5 Jahre mehr bin, und weiß in welche Autos ich steigen darf, und in welche nicht. Ist das bereuen nicht Strafe genug?, dachte ich mir. Ich wandte mich ab, und ging in Richtung Bushaltestelle.
Mein Handy vibrierte.

"Kann ich heute Abend mit dir rechnen?"


Am liebsten hätte ich geantwortet: "Was willst du denn rechnen? Die Formel aus der die Liebe gemacht wird? Tut mir Leid, die versteh' ich selbst nicht." Ich blieb doch bei einer kurzen normalen Antwort, da ich keine Lust auf eine endlose Diskussion hatte.

"Ja."


Von wem die Nachricht kam? - werdet ihr später noch erfahren. Ich steckte mir die Kopfhörer ins Ohr, schaltete mein MP3-Player ein, und drückte auf ♫Play. Mich durch rieselte die Stimme von Bruno Mars.


..I bet my old man will be so proud of me 
But sorry pops you'll just have to wait..

Ich stieg in den Bus und setzte mich in die letzte Reihe, ans Fenster. Der Bus war leer, viel zu leer für einen Freitagabend kurz vor halb sieben.

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3. - Remember me. [15:31 Uhr]

.. Jon Walter. Für mich kam es so vor als hätte ich ihn etliche Minuten angestarrt, am Ende waren es doch nur um die 40 Sekunden. Seit letztem Jahr hat er sich ganz schön verändert; jetzt ist er sicher ein Kopf größer als ich. Er nahm mich in den Arm, dabei bemerkte ich das er gut roch, besser als die 542 anderen Männer die alle das gleiche Parfum tragen, 1 Million.


"Du hast dich verändert.", brach aus mir heraus, ich weiß nicht ob er es als Kompliment auffing aber sein Gesichtsausdruck verriet es mir, er lächelte. "Hab dich lang nicht mehr gesehen, was hast du so getrieben?", fragte er mich. "Dies und das.", mehr fiel mir nicht ein, ich hatte das Gefühl, ihm nichts mehr sagen zu müssen seit letztem Sommer. "Hmm, schön .." Ich schaute mich fragend um, um irgendwo eine Antwort zu finden, auf seine Aussage, aber sie blieb mir fern, stattdessen überkam mich das Gefühl, mich umzudrehen und einfach weiter zu gehen. "Wie läuft es in der Liebe?", diese gottverdammte Frage hätte er sich sparen können, wie es zurzeit bei mir in der Liebe aussieht weiß ich selbst nicht, - ich glaube; ich versuche zu vergessen. "Och, ich brauch niemanden, allein zu sein ist auch ganz schön." - "Aber auf dauer?", langsam ging mir sein Gefrage auf die Nerven. "Ich such niemanden, um nicht allein zu sein, dafür habe ich meine Freunde. Liebe wird überbewertet, wer brauch sie schon? Ich nicht!", mit dieser Antwort hatte ich ihn überfordert denn er wich einen Schritt zurück, meine Tonlage erhöhte sich, ich denke es klang leicht aggressiv. Im Grunde log ich mich selbst an, aber das müsse er jetzt nicht erfahren,- wie ihr wissen solltet war das nicht dass letzte Mal das wir uns gesehen haben. "Tut mir Leid das ich gefragt habe.", typisch Jon, der gute alte Jon, der sich bei jedem Scheiß angegriffen fühlt. Wenn man Menschen nicht überzeugen kann, dann verwirr sie einfach. "Schuldige', aber die Liebe kann mir gestohlen bleiben, fürs erste." Weil er bemerkte das ich gerne das Thema wechseln wöllte, tat er das auch. "Bist du Freitag auf Alex seiner Party?" - "Bisher wurde ich noch nicht eingeladen." Und darüber war ich mehr als froh, da ich aber weiß, das ich spätestens morgen eine Einladung erhalten würde, zersprang mein Gefühl von Erleichterung in nu. "Weißt du wer alles da sein wird?" -, ehrlich gesagt war es mir völlig Gleichgültig, da ich selbst keine Lust hatte hinzugehen aber ich wusste wer kommt, ich hatte schon vor Tagen die Gästeliste studiert, neben 20 Leuten dessen Namen für mich uninteressant wirkten waren unter anderem auch: "Maike, Sarah, Lisa, Tim, Max, Fin, Jacob und ..", ich machte eine Pause, denn den Namen von ihm, und auch der Grund weshalb ich nicht hingehen werde, blieb mir im Hals stecken. "Und ..?" - "Pablo.", als ich den Namen doch ausgesprochen hatte, bekam ich Bauch Knurren. "Wirst du kommen?", ich weiß nicht, ob er den Gesprächsverlauf der letzten 5 Minuten vergessen hatte, oder wollte. "Vermutlich nicht." - "Ich würde mich freuen dich zusehen.", wie sentimental, man möchte brechen.
Partys bei Alex sind immer ziemlich leicht gestrickt und aufgebaut. Saufen, saufen, saufen, irgendwelche Smalltalks mit irgendwelchen langweiligen Menschen führen die sich für das höhste Ausgeben, irgendwelchen knutschenden Leuten dabei zuschauen wie sie sich auffressen, nebenbei noch den Zigarettenrauch inhalieren, praktisch für einen perfekten Absturz. "Dein Handy!" - "Was?", der Song von Hit the Lights - Back Breaker, ertönte in meiner Tasche und riss mich unverschämter Weise aus meinen Gedanken. Dummer Weise war ich zu langsam, und konnte nur noch die Tastensperre betätigen, worüber ich nicht sonderlich traurig war, denn der Anruf war von meiner Mutter, die ich im Augenblick nicht benötigte. "Ich muss weiter.", teilte er mir mit. Ich schaute von meinem Handy auf, legte einen Arm um seine Hüfte - er drückte mir einen Kuss auf den Kopf, und flüsterte: "Wir sehen uns, hoffentlich!" - "Wenn's die Zeit zulässt." Ich schaute ihm nach, als er zu seinem Bus rannte. Ich lachte laut auf, als ich sah wie er stolperte und einer Frau in die Arme fiel - schöner Anblick. Er drehte sich um und unsre Blicke trafen sich, ich winkte ihm ein weiteres Mal zu und ging weiter in ein Buchgeschäft, es hört auf den Namen; Hugendubel.

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Montag, 5. September 2011

2. - Remember me. [14:56 Uhr]

.. Denn er ist der Junge, den sich jedes Mädchen wünscht - dachte ich mir, als ich die Straße endlich überquert hatte. Ich hatte bewusst versucht keinen Gedanken mehr an ihn zu verschwenden, doch plötzlich erhielt ich einen Benachrichtigungston einer empfangenen SMS. Ich zögerte in meiner Handlung, und schob mein Handy auf.

"Was war das denn jetzt, mh?"

Ich wusste nicht genau, was er jetzt erwartet hatte, was ich zurück schreib, zu sehr freute ich mich darüber das er nicht anrief. Ich dachte drüber nach was ich schreiben sollte. Mein Kaffee war leer und ich versenkte den leeren Becher im nächstbesten Mülleimer.

"Was meinst du?"


Dumm stellen kommt immer gut an - besonders wenn man versucht der Wahrheit aus dem Weg zugehen. Ich beobachtete ein altes Ehepaar und fing an zu lächeln als sie sich die Hand gaben.

"Du weißt genau was ich mein, wieso bist du weg gerannt?"

Wäre ich jetzt kleinlich, hätte ich zurück geschrieben, das ich nicht weg gerannt bin, sondern ihn einfach übersehen wollte. Aber das konnte ich nicht - und ich wollte es auch nicht, schließlich entschied ich mich für die andere Variante.

"Tut mir Leid, ich war in Eile und hab dich nur teilweise wahrgenommen."

Kommt das nicht auch total beschränkt? - ich schickte die SMS ohne zuzögern ab und ließ mein Handy wieder in meine Tasche gleiten. Was fiel ihm eigentlich ein, auf meiner Bildfläche aufzutauchen? Er kam, einfach so, und brachte alles durcheinander, ohne mich zufragen, ohne auf Verluste zu achten, Unverschämtheit, aber von Männer seiner Sippschaft ist es nicht anders zu erwarten. Kann er sich noch genauso wie ich an den letzten Sommer erinnern? Manchmal dachte ich mir, er ist viel zu cool um zu lieben. Dann drückte ich ihm irgendeinen Stempel auf die Stirn, nur um einen Grund zu haben sauer auf ihn zu sein. Schade nur das es überhaupt soweit kommen musste. Als ich versuchte mir einen klaren Gedanken zu schaffen, und meinen Weg fortsetzte spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich zuckte zusammen. Das kann doch jetzt nicht wirklich sein ernst sein, dachte ich mir. Ich drehte mich hastig um, und wirbelte unkontrolliert mit meinen Händen, um dieser Hand auf meiner Schulter auszuweichen. Ich sah ihn an, er sah mich - ich denke, er konnte meinen Blick nicht deuten, so sah er zu mindestens aus. Jon? Jon Walter?

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Sonntag, 4. September 2011

1. - Remember me. [14:35 Uhr]

Ich saß im Bus, mit der Musik im Ohr 'Florence And The Machine - Addicted To Love', fuhr ich mir durch's Haar. Ich lehnte an der kalten Eisenstange die Abstand zwischen dem Sitzpartner und mir liefert. Gelegentlich schaute ich zu ihm hinüber - er hatte eine Kaki farbige Jacke an, braune Haare und eine Brille, ich fand ihn sehr interessant - er hatte etwas im Gesicht was mich zum nachdenken brachte. Als er mich anschaute, guckte ich schnell weg - ich wollte nicht das sich unsere Blicken trafen, wieso? Weiß ich nicht, ich war nicht in der Stimmungen vielleicht einen Smalltalk führen zu müssen. Haltestelle 23A! Ich stieg aus. In einer Hand meine Tasche, in der anderen einen Black Bean Kaffee. Meine Lippen fühlten sich rau an, leicht trocken. Ich leckte mir mit der Zunge darüber - jaja eigentlich sollte man dies nicht tun, pflege Mutter immer so schön zu sagen, das war mir in diesem Moment aber völlig Gleichgültig. Ich ging in Richtung Bahnhof, plötzlich hielt ich Inne und dachte daran umzudrehen - in den Bus zuspringen und wegzufahren, ganz weit weg. Ich war erschüttert, meine Welt brach zusammen - manchmal neige ich zur Übertreibung, aber in diesem Moment fühlte es sich so an. Ich schaute in das Schaufenster neben mir, ich schaute nicht hindurch, ich schaute mich an. Braunes langes Haar, schöne geformte Lippen, blaue Augen, Groß und trotzdem fühlte ich mich sichtlich unwohl. Ich packte mein Gewissen und ging mit ihm zur Bahnhofs Tür, da stand er nun. Braun gebrannt, Groß, schlank, schöne rote geformte volle Lippen, braunes Haar - .. ich versuchte seinen Blick abzuwenden, doch schaute ich ihn direkt in die Augen. Ihm huschte ein Lächeln übers Gesicht und stoß zum herkommen an, doch ich ging an ihm vorbei, ohne ihm einen weiteren Blick zu gewähren. Ich spürte seine Blicke auf meinem Rücken hageln, wahrscheinlich war er erschüttert wie ich - nur in einem anderen Sinn.
Mich überkam ein Gefühl von Angst, ich fühlte mich allein, obwohl die Straßen überfüllt waren. Ich fühlte mich einsam und verlassen, ehrlich gesagt, wäre ich am liebsten zurück, zurück in seine Arme gerannt. Aber das Leben ist leider kein Spielfilm auf Pro7.

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Donnerstag, 1. September 2011

Beste Freundin - "Anorexia Nervosa"

14 jähriges Mädchen. (ohne genauen Angaben)

"Ich steck mir meinen Finger und Zahnbürste in den Hals und nichts kommt raus, und ich geb's auf, wenn ich mich dann hinsetze kommt die Galle hoch und weil ich mich erschrecke schluck ich's runter und jetzt brennt der Hals. Ich hab heute sehr, wirklich sehr viel gegessen und ich hasse mich dafür, ich hab sicherlich 5 Kilo zugenommen, und wenn ich das so sage, mein ich das auch. Vielleicht bin ich auch einfach schwach, vielleicht trau ich mich einfach irgendwie nicht mehr zu brechen. Ich bin schwach, von wegen mutig.                                Schwach und Ekelhaft."

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'Anorexia Nervosa' hat sehr viele Freunde die ihr angehören, ich geb ihr den Namen "Sie", dah' ich der Meinung bin, es betrifft in der Überzahl Mädchen. Trotz einer wunderschönen, ausdrucksstarken Körperfigur, nehmen sich manche Mädchen als zu dick wahr. In den meisten Fällen hängt ihr Selbstgefühl nicht nur von Beruf, Freunden, Schule und Privatleben ab, sondern besonders stark auch von der Fähigkeit das Körpergewicht kontrollieren zu können. Die Erkrankung beginnt häufig im Teenager-Alter, wobei eine Diät, die anschließend außer Kontrolle gerät, ein Einstieg sein kann. Das wirklich schlimme daran, steckst du erstmal drin, ist die Erkrankung nur selten durch eine kurze Behandlung geheilt. Magersucht zählt zu den psychischen Krankheiten mit der höchsten Sterberate.


"Die anorektische Frau lehnt das Essen ab und beschäftigt sich doch mehr damit als die meisten Gourmets. […] Sie lehnt ihren Körper ab, konzentriert sich jedoch in all ihrem Denken und Handeln auf ihn. […] Sie will selbstständig und unabhängig sein, verhält sich jedoch so, dass ihre Interaktionspartner sie nahezu zwangsläufig kontrollieren." - Alexa FrankeWege aus dem goldenen Käfig – Anorexie verstehen und behandeln.





Ich persönlich finde es schrecklich das eine
Krankheit zur Mode gefeiert wird.